June 10, 2023

Die Aktienrente – Entlastung der Rentenversicherung

Die junge Generation zahlt für die alte Generation – so funktioniert der Generationenvertrag.

Das Problem: Die Bevölkerung wird immer älter. Das bedeutet die Zahl der Rentner steigt während es weniger Beitragszahlende gibt. Im Umkehrschluss steigen die Beiträge der arbeitenden Bevölkerung und die Rente kann trotzdem nicht gewährleistet werden. Mit der Aktienrente würde das Rentensystem in Deutschland neu aufgestellt werden.

Wie funktioniert die Aktienrente?

Bei der Aktienrente werden ein Teil der Rentenversicherungsbeiträge in Aktienfonds investiert. Diese Form der Rente ist vor allem aus Schweden und Norwegen bekannt. Nach diesem Vorbild soll die Aktienrente nun der Startschuss für eine zusätzliche Kapitaldeckung des Rentensystems sein.

Allerdings sollen die Erträge aus dem Fonds sollen nicht die Rente erhöhen – sondern den Beitragssatz für Arbeitende stabilisieren.

Konkret bedeutet das für Dich:

Du zahlst Deine Beiträge zur gesetzlichen Ren­ten­ver­si­che­rung ganz normal weiter. Parallel kreiert der Staat einen Fonds, der in Aktien am Kapitalmarkt investiert. Auf Deine Rente hat das keinen Einfluss, sondern auf die Menge des Geldes, die Du dafür einzahlen musst. Nach den Plänen der Ampelkoalition soll die Aktienrente 2023 starten.

Wie ist die Aktienrente einzuschätzen?


Geburtsstarker Jahrgang verabschiedet sich bald in Rente

Die „Baby-Boomer“ gehen von 2025 - 2035 in Rente. Die geburtsstarken Jahrgänge reisen damit eine große Lücke in das Verhältnis. Denn das bedeutet im Endeffekt: Massiv mehr Rentner. Massiv weniger Beitragszahlende.


Im Umkehrschluss müsste demnach noch mehr vom Gehalt in die Rentenkasse fließen. Bis 2025 darf dieser Beitragssatz allerdings nicht über 20% steigen (Aktuell: 18,6 %), dafür sorgt eine der beiden Haltelinien.

Zum Rentenversicherungsbericht 2022


Aktienrente nutzt Chancen des Kapitalmarkts

Um gegenzusteuern, soll durch die Aktienrente die Renditechancen auf dem Kapitalmarkt genutzt werden. 10 Milliarden Euro sind zum Start der geplant.

Allerdings ist das noch kein Grund zur Entwarnung. 10 Milliarden Euro hören sich nach viel an, sind auf die Rentenversicherung gesehen jedoch Peanuts. Des Weiteren werfen Fonds nur langfristig hohe Renditen ab und werden Zeit brauchen, um nachhaltig das Rentensystem zu beeinflussen.


Zur Veranschaulichung: Die DRV bräuchte gut 17 Milliarden Euro um den Anstieg des Beitragssatz um 1% zu verhindern. Diese 17 Milliarden Euro müssten demnach der Ertrag sein, den der Aktienfonds jährlich erwirtschaften müsste.

„Es ist also kaum zu erwarten, dass sich allein aus dem Aufbau eines Kapitalstocks die Sicherung des Rentenniveaus finanzieren lässt“

– Alexander Gunkel Vorsitzender des Bundesvorstands der DRV.


Bei den 10 Milliarden soll es aber auch nicht bleiben. Die Gewinne sollen zurückfließen und es sollen jährlich weitere Milliarden in die Aktienrente fließen.

Chancen und Risiken der Aktienrente


Bei langfristiger Investition hat die Aktienrente gute Chancen auf hohe Rendite. So könnte sie das Rentensystem dauerhaft entlasten. Außerdem hat sie keine hohen Kosten. Im Vergleich stehen Altersvorsorgeprodukte wie die Riester-Rente, die deutlich höhere Kosten hat und geringe Erträge.


Dem gegenüber stehen beim Anlegen am Kapitalmarkt selbstverständlich das Risiko von Aktienverlusten und Kursschwankungen. Um dieses Risiko zu minimieren, soll global-diversifiziert und kontinuierlich über sehr lange Zeiträume investiert werden (prinzipiell wie bei ETFs).

Im schlimmsten Fall würde der Rentenversicherung später Geld fehlen, sollten die Aktien wider Erwarten keine oder zu wenig Rendite abwerfen. Laut Johannes Geyer, stellvertretender Leiter der Abteilung Staat am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), sei dieses Risiko aber mit einem Volumen der anfänglichen 10 Milliarden Euro eher gering.



Alternativen zur Aktienrente

Wenn die Aktienrente erfolgreich ist, so spart sie Dir zwar Kosten, aber wie bereits erwähnt dient sie nicht dem Vermögensaufbau. Somit bist Du immer noch darauf angewiesen Dir ein eigenes Vermögen fürs Alter aufzubauen.


„Die private Altersvorsorge: Nach wie vor ein Muss!“


Die besten Chancen dir ein gutes Vermögen aufzubauen und für Dein Alter vorzusorgen hast Du mit der Geldanlage in unterschiedlichen Fonds, der betrieblichen Altersvorsorge, klassische fondsgebundene Rentenversicherungen oder mit der Wertanlage in Immobilien.


Wir raten Dir: Fang an zu investieren!

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